Branchenumfeld

Der weltweite Containerumschlag konnte den unerwarteten Aufschwung zum Jahresende 2016 im ersten Halbjahr 2017 fortsetzen. Das Wachstum – gemessen am Containerumschlag in den weltweiten Häfen – lag im ersten Quartal mit 5,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal sogar deutlich über den bereits optimistischen Erwartungen des Marktforschungsinstituts Drewry, das im April noch eine Steigerung von 2,6 % prognostiziert hatte. Die Experten gehen aktuell für das zweite Quartal von einem stabilen Aufkommenszuwachs um 4,0 % aus.

In den chinesischen Häfen fiel das Umschlagwachstum im ersten Quartal nach jüngsten Schätzungen mit 6,3 % mehr als doppelt so stark aus wie noch im April angenommen. Auch das zweite Quartal fällt mit einem nun erwarteten Wachstum von 5,2 % deutlich positiver aus. In den Häfen Südasiens entwickelten sich die Zuwachsraten im Containerumschlag zwar ebenfalls besser als erwartet, jedoch verlor der Hafenumschlag insgesamt an Dynamik im Vergleich zum Vorjahr, als das Wachstumsniveau bei 11,2 % lag. So meldete beispielsweise der Hafen Singapur für das erste Halbjahr einen Umschlaggewinn von 6,4 %.

Nach einem verhaltenen Wachstum von 0,8 % im vergangenen Jahr verzeichneten die nordwesteuropäischen Häfen in der ersten Jahreshälfte 2017 eine deutliche Aufkommenssteigerung. Aktuell erwartet Drewry für das Fahrgebiet Nordwesteuropa einen Umschlagzuwachs von 5,3 % im ersten Quartal und von 2,2 % im zweiten Quartal. Auch der Containerumschlag in Skandinavien und der Ostsee fiel mit einem Wachstum von 8,8 % im ersten Quartal 2017 bzw. von 7,4 % im zweiten Quartal deutlich stärker aus als noch im April erwartet. Vor allem in den russischen Ostseehäfen legte der Containerumschlag kräftig zu.

Die Entwicklung in den großen Containerhäfen der Nordrange und dem Hafen Gdansk verläuft weiter uneinheitlich. In Rotterdam wurden im ersten Halbjahr 6,7 Mio. TEU und damit 9,3 % mehr Container als im Vorjahr umgeschlagen. Antwerpen meldet für das erste Halbjahr ein Containeraufkommen von 5,1 Mio. TEU, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 1,9 % entspricht. In den bremischen Häfen setzt sich dagegen der Abwärtstrend der vergangenen Jahre weiter fort. An der Weser wurden im Zeitraum Januar bis Mai 2017 2,3 Mio. TEU umgeschlagen. Das sind 4,5 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Am JadeWeserPort brach der Containerumschlag im ersten Quartal 2017 nach starken Zugewinnen 2016 um 43 % auf 75 Tsd. TEU ein. Der Ostseehafen Gdansk hat nach einer kurzen Schwächephase zu Jahresbeginn zur alten Wachstumsdynamik zurückgefunden und schlug im ersten Halbjahr mit 690 Tsd. TEU 6,7 % mehr Container um als im Vorjahreszeitraum.