Brief an die Aktionäre

Klaus-Dieter Peters – Vorstandsvorsitzender (Foto)
Klaus-Dieter Peters Vorstandsvorsitzender

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

im ersten Halbjahr 2016 entwickelte sich die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) weiterhin stabil und erwartungsgemäß. Vor dem Hintergrund anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen, angesichts von Überkapazitäten und einem verschärften Wettbewerb in unserem Marktumfeld sind unsere Kennzahlen auf Konzernebene durchaus solide und ein Beleg dafür, dass wir dank unserer Diversifizierungsstrategie in der Lage sind, uns auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu behaupten.

Unsere Umsatzerlöse lagen im ersten Halbjahr 2016 nur noch leicht unterhalb des Vorjahreswerts. Lassen wir den einmaligen Restrukturierungsaufwand, den wir im Geschäftsbericht 2015 bereits angekündigt hatten, unberücksichtigt, lag auch unser operatives Ergebnis (EBIT) mit knapp 82 Mio. € fast auf Vorjahresniveau. Der Einmalaufwand in Höhe von 14,9 Mio. € für die geplante Restrukturierung im Bereich Projekt- und Kontraktlogistik wurde im Halbjahresergebnis bereits in Gänze berücksichtigt, so dass wir den Berichtszeitraum mit einem Betriebsergebnis von knapp 67 Mio. € abgeschlossen haben.

Die Entwicklung auf Konzernebene zeigt, dass wir den Abwärtstrend aus dem vergangenen Jahr stoppen konnten und sich unsere Kennzahlen derzeit in Richtung des Niveaus von 2015 bewegen. Wir halten deshalb an unserer am 30. März veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2016 fest und rechnen mit Umsatzerlösen im Vorjahresbereich und mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite von 115 bis 145 Mio. €. Dabei berücksichtigt diese Bandbreite sowohl den einmaligen Restrukturierungsaufwand als auch Risiken, die sich aus unserem derzeit schwierigen Marktumfeld noch ergeben könnten.

Unsere Kennzahlen auf Konzernebene sind ein Beleg dafür, dass wir dank unserer Diversifizierungs­strategie in der Lage sind, uns auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu behaupten.

Die Erfolgsgeschichte unseres Segments Intermodal konnten wir fortschreiben. Es gelang uns trotz unterschiedlicher Entwicklungen der einzelnen Gesellschaften ein weiteres Mal, die Transportmenge in einem umkämpften Markt um gut 6 Prozent auf 694 Tausend Standardcontainer (TEU) zu steigern. Das Wachstum der Umsatzerlöse lag knapp unterhalb der Mengenentwicklung. Das Segmentergebnis (EBIT) konnte jedoch gegenüber dem Vorjahreszeitraum erneut kräftig um mehr als 25 Prozent zulegen. Hier machte sich insbesondere der Einsatz unserer eigenen Lokomotiven und Waggons bemerkbar, die uns zum Teil erst im Vorjahreszeitraum zugelaufen sind und Schritt für Schritt in Betrieb genommen wurden. Diese erfreuliche Entwicklung wurde wesentlich von der HHLA-Bahntochter Metrans getragen, die dank herausragender Produktqualität und hoher Flexibilität Marktanteile gewinnen konnte und weiter dynamisch wächst. Überdurchschnittlich legten im zurückliegenden Halbjahr insbesondere die Relationen mit den Adriahäfen und den norddeutschen Seehäfen zu.

Angesichts anhaltend schwacher Wachstumsimpulse bei Welthandel und weltweitem Containerumschlag sowie vor dem Hintergrund der unveränderten Infrastrukturdefizite im Hamburger Hafen zeigte sich die Mengenentwicklung beim Containerumschlag an unseren Terminals erneut verhalten. Insbesondere belasteten uns hier weiterhin das verlangsamte Wirtschaftswachstum in China und die rückläufigen Feedermengen für die Ostseehäfen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ging der Containerumschlag um knapp 6 Prozent auf 3,2 Mio. TEU zurück. Im ersten Quartal 2016 blickten wir noch auf einen Mengenrückgang von knapp 8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2015. Wir sehen also beim Containerumschlag inzwischen eine Mengenentwicklung, die sich auf das Niveau des Geschäftsjahres 2015 zubewegt.

Die Umsatzerlöse im Segment Container gaben um gut 4 Prozent nach, das operative Ergebnis folgte in etwa der Mengenentwicklung. Eine weitere Anpassung unserer Fixkosten an die derzeit verhaltenen Mengen bleibt dennoch notwendig.

Die ukrainische Wirtschaft scheint langsam einen Weg aus der Krise zu finden. Unser Container Terminal Odessa entwickelte sich in diesem Umfeld erfreulich. Im vergangenen Halbjahr konnte der Containerumschlag in Odessa gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 6 Prozent zulegen.

Die verhaltene Entwicklung im Segment Container konnte erneut durch das dynamische Wachstum im Segment Intermodal abgefedert werden. Letzteres trägt einen immer wesentlicheren Anteil zum Konzernergebnis bei. Dieser Erfolg unserer Diversifizierungsstrategie erweist sich gerade angesichts anhaltend gedämpfter Wachstumsimpulse beim weltweiten Containerumschlag als stabilisierender Faktor für unseren Konzern. Wir sehen uns deshalb gut aufgestellt, als führender europäischer Hafen- und Transportlogistikkonzern im weiteren Verlauf des Jahres unsere angestrebten Ziele zu erreichen.

Ihr

Klaus-Dieter Peters – Vorstandsvorsitzender (Unterschrift)

Klaus-Dieter Peters
Vorstandsvorsitzender