Balanced Logistics

Der CTA ist der weltweit erste zertifiziert klimaneutrale Container Terminal. (Foto)

Balanced Logistics – für nachhaltige Lösungen

Als Unternehmen mit einer langen Tradition und einem reichen Erfahrungsschatz setzt sich die HHLA mit gesellschaftlichen Entwicklungen intensiv auseinander. Nachhaltigkeit ist daher seit langem im Unternehmen fest verankert. Die HHLA hat den Anspruch, sowohl wirtschaftlich erfolgreich zu sein als auch sozial und ökologisch verantwortlich zu handeln. Diese Ambition wurde mit „Balanced Logistics“ auch unter den herausfordernden Bedingungen im Jahr 2020 tatkräftig umgesetzt.

Mit der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Leitmotiv „Balanced Logistics“ bekräftigt die HHLA ihren Anspruch, ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung in Einklang zu bringen. Dabei ist das eine Voraussetzung für das andere: Durch wirtschaftlichen Erfolg werden die Mittel und Möglichkeiten geschaffen, um gezielt in die Belange der Beschäftigten sowie klimafreundliche Technologien zu investieren und der Verpflichtung zum verantwortlichen Handeln gegenüber Gesellschaft und Umwelt nachzukommen.

Entsprechend ihrem Selbstverständnis als „Tor zur Zukunft“ versteht die HHLA Innovationen und Prozesseffizienz als zentrale Faktoren, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln sowie erfolgreich ökologisch handeln und wirtschaften zu können. Für die systematische Umsetzung ihrer Ziele hat die HHLA ihre Maßnahmen in neun verschiedene Handlungsfelder geordnet und jeweils entsprechende Leitlinien und Ziele formuliert.

Um die verschiedenen Interessen der Stakeholder in Einklang zu bringen und gegenseitiges Verständnis zu entwickeln, ist ein offener Dialog von grundlegender Bedeutung. Für eine nachhaltige Entwicklung der Logistik braucht es Impulse und konstruktive Beiträge von vielen Seiten.

Die HHLA hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie auch unter den besonderen Bedingungen der Coronavirus-Pandemie konsequent umgesetzt und verfolgt das Ziel, bis 2040 ein klimaneutraler Konzern zu sein.

So wurde beispielsweise die Infrastruktur für die autonom fahrenden und batteriebetriebenen Containertransporter (AGV) auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) weiter ausgebaut. Insgesamt sechs neue Ökostromtankstellen versorgen nunmehr die AGV-Flotte. Der Anteil der AGV mit Lithium-Ionen-Batterien konnte in diesem Jahr zudem von 50 auf 65 % gesteigert werden. Bis Ende 2022 sollen alle 100 Fahrzeuge der Flotte auf den klimafreundlichen Antrieb umgestellt werden.

Handlungsfelder der HHLA und ihr Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen

Im September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030. Es wurden 17 Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Welt formuliert, bei denen die wirtschaftliche Entwicklung unter Berücksichtigung sozialer Gerechtigkeit und der ökologischen Beschränkungen der Erde gestaltet wird. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die HHLA alle Ziele, von denen insbesondere hochwertige Bildung (SDG 4), bezahlbare und saubere Energie (SDG 7), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9) sowie Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) den gesellschaftlichen Aktivitäten der HHLA entsprechen.

Klimafreundliche Logistikketten

Der Bahnverkehr gilt als ökologisch vorteilhaftester Verkehrsträger auf dem Land. Mit der Verknüpfung ökologischer Verkehrsträger in Hamburg mit Mittel-, Ost- und Südeuropa leistet die HHLA einen wichtigen Beitrag für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Verbindung von Überseeschiff und Bahn bedeutet nichts anderes als die Organisation vorbildlicher multimodaler Transportketten. Diese Transportketten sparen Energie und verursachen zudem vergleichsweise weniger Lärm und Unfälle. Hinzu kommen die Lagevorteile Hamburgs tief im Binnenland, die dem ökologischen Transportweg Elbe zu verdanken sind.

Wir gestalten klima- und umweltfreundliche Logistikketten.

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Flächenschonung

Der stetig wachsende Flächenverbrauch für Verkehr, Arbeiten und Wohnen zählt zu den großen Umweltbelastungen – nicht nur in Deutschland. Auf versiegelten Flächen ist kaum natürliches Leben möglich. Da hier Dauer- und Sturzregen nicht versickern können, erhöhen solche Flächen zudem das Hochwasser- und Überschwemmungsrisiko. Noch problematischer sind die indirekten Folgen: So benötigt beispielsweise jeder neue Containerterminal „auf der grünen Wiese“ eine komplette Infrastrukturanbindung und verlängert dabei häufig auch die Verkehrswege. Kompakte Containerterminals, wie sie die HHLA betreibt, sind durch die Verdichtung der Containerstellplätze dagegen besonders flächeneffizient.

Wir nutzen die knappen Hafen- und Logistikflächen so effizient wie möglich.

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Klimaschutz und Energieeffizienz

Der weltweite Klimawandel durch den Ausstoß der Treibhausgase steht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Nutzung fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung. Reduzierungen des Verbrauchs sowohl bei den größten von der HHLA eingesetzten Energieträgern Diesel und Strom als auch bei Gas und Öl unterstützen die ökonomischen Ziele der HHLA.

Wir reduzieren unsere CO2-Emissionen durch Energieeffizienz und Innovation.

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Umwelt- und Ressourcenschutz

Umweltschutz ist mehr als nur Klimaschutz und Flächenschonung. Im Handlungsfeld Umwelt- und Ressourcenschutz geht es um weitere Umweltthemen. Darunter fallen beispielsweise der Lärmschutz, der Gewässerschutz, die Abwasserbeseitigung, der sparsame Einsatz von Rohstoffen, die Reduzierung von Schadstoffemissionen jeder Art und eine moderne Abfallwirtschaft.

Wir senken unsere Umweltauswirkungen und schonen natürliche Ressourcen.

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Arbeitswelt

Das hohe Qualifikationsniveau ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt zu den großen Stärken der HHLA. Die Aus- und Weiterbildung in gewerblichen, kaufmännischen und akademischen Berufen sowie die kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung haben bei der HHLA eine herausragende Bedeutung und werden stetig ausgebaut.

Wir investieren in Aus-, Fort- und Weiterbildung mit individueller Förderung der Beschäftigten.

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Gesundheits- und Arbeitsschutz

Arbeit bei Wind und Wetter mit schwerem Gerät und schweren Lasten an 360 Tagen (es gibt fünf Hafenfeiertage) rund um die Uhr – die Arbeitsbedingungen auf den Terminals und Anlagen der HHLA stellen hohe Anforderungen an jeden einzelnen Mitarbeiter. Doch auch einseitige Belastungen in der Büroarbeit sowie eine Vielzahl individueller Beeinträchtigungen können die Gesundheit beeinträchtigen und gefährden.

Wir gewährleisten sichere und faire Arbeitsbedingungen und fördern gesundheitsbewusstes Verhalten.

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Gesellschaftliches Engagement

Das gesellschaftliche Engagement ist fester Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie, auch weil die gesellschaftliche Akzeptanz eine große Bedeutung für die HHLA hat. Als großes Hafen- und Logistikunternehmen steht die HHLA mit ihrer zentralen Bedeutung als ein Herzstück der norddeutschen Wirtschaft gerade in der Metropolregion Hamburg im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung. Umgekehrt benötigt die HHLA politische und öffentliche Unterstützung für ihren Betrieb, ihre Investitionsprogramme sowie den dafür erforderlichen Infrastrukturausbau.

Wir stehen im Dialog mit der Gesellschaft und informieren und diskutieren über Themen der Hafenlogistik.

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Wertschöpfung und Innovation

Der Hamburger Hafen als mit Abstand größter Hafen Deutschlands bietet Arbeitsplätze für insgesamt mehr als 165.000 direkt und indirekt Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg. Er ist damit einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in ganz Norddeutschland und spielt als Drehscheibe des internationalen Warenverkehrs eine überaus wichtige Rolle für die Versorgung Deutschlands und Europas.

Wir leisten einen dauerhaften und wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung und damit zum Wohlstand an allen Standorten.

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Geschäftspartner

Der faire Umgang mit allen Geschäftspartnern – seien es Kunden, Lieferanten, Investoren oder Kreditgeber – ist heute eine Grundvoraussetzung für ein Unternehmen, das sich erfolgreich am Markt behaupten möchte. Auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards spielt für die HHLA hierbei eine wichtige Rolle.

Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen und arbeiten verantwortungsvoll mit unsere Lieferanten.

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Unsere Nachhaltigkeitsprojekte 2020

Durch technologische Entwicklungen, Prozessoptimierungen und Wissenstransfer gelingt es der HHLA seit vielen Jahren ihren unternehmerischen Erfolg mit ihrer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft in Einklang zu bringen. Nachstehend berichten über Projekte und Initiativen, mit denen wir an der Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele arbeiten und damit auch auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen einzahlen.

Wählen Sie eine der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, um Projektberichte thematisch zu filtern und zu sehen, auf welche Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sie einzahlen.

Klimafreundliche Logistikketten

Robert Groiss, Business Development Manager der METRANS (Foto)

„Mit HHLA Pure wollen wir unseren Hebel für eine positive Klimawirkung weiter stärken.“

Interview mit Robert Groiss, Business Development Manager der METRANS

Herr Groiss, Sie sind Business Development Manager bei der HHLA-Tochter METRANS, dem Marktführer für Containertransporte im Seehafenhinterlandverkehr mit Mittel-, Ost- und Südeuropa. Welches waren die bedeutendsten Entwicklungen, die Sie bei der Bahntochter der HHLA in den vergangenen Jahren begleiten durften?

Als Business Development Manager bin ich verantwortlich für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der METRANS. Neben vielen spannenden Projekten habe ich vor allem an der Entwicklung und Einführung von HHLA Pure mitgewirkt. Ein Produkt, das klimaneutrale Containertransporte ermöglicht.

Welches Ziel verfolgt die HHLA-Tochter METRANS mit der Einführung von HHLA Pure?

Die Kernaufgabe der METRANS ist die Durchführung von Containertransporten vom Seehafen ins Hinterland und umgekehrt. Damit verlagert die METRANS Containertransporte von der Straße auf die Schiene und leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Mit HHLA Pure wollen wir unseren Hebel für eine positive Klimawirkung weiter stärken und verkehrsbedingte CO2-Emissionen reduzieren. HHLA Pure wird vom TÜV Nord jährlich überprüft und die Klimaneutralität der Containertransporte bestätigt.

Wie genau funktioniert HHLA Pure und was macht das Angebot so klimafreundlich?

Die METRANS nutzt bereits energieeffiziente E-Loks und CO2-optimierte Leichttragwaggons, mit denen wir bei gleicher Zuglänge eine größere Anzahl von Containern transportieren können. So wird der Energieverbrauch gesenkt. Durch geräuschreduzierte Scheibenbremsen werden zusätzlich die Lärmemissionen gemindert.

Alle nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden mit HHLA Pure über sogenannte Emissionsreduktionszertifikate kompensiert. Die HHLA unterstützt dabei klimafreundliche Projekte, die nach dem Gold-Standard – dem höchsten Standard gemäß Voluntary Emission Reduction – zertifiziert sind: Windkraftanlagen in Indien, reibungsarme Antifouling-Farben für Schiffsrümpfe und die Aufforstung von Regenwald in Panama.

Inwieweit sind die Waggons CO2-optimiert, können Sie das in Zahlen ausdrücken?

Die Leichttragwaggons der METRANS haben ein um 30 % geringeres Gewicht als das durchschnittlich in Europa rollende Zugmaterial. Dadurch können mehr Container geladen und CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden. Fährt beispielsweise ein voll beladener Zug vom HHLA Container Terminal Altenwerder aus dem Hamburger Hafen nach Warschau, entstehen bei dem Transport mit der METRANS etwa 45 % weniger CO2-Emissionen.

Wie wird das Angebot von Ihren Kunden angenommen?

Wir starteten mit einer Pilotphase, in der wir mit den Speditionen cargo-partner und der Weets-Gruppe zwei bedeutende Logistikakteure gewinnen konnten. Mittlerweile haben weitere Logistikdienstleister HHLA Pure für sich entdeckt und in ihre Nachhaltigkeitsstrategien integriert, um klimafreundliche Transportketten zu realisieren.

HHLA Pure-Kunden erhalten von uns eine Bestätigung, mit der wir den klimaneutralen Transport und die so kompensierten CO2-Emissionen bescheinigen. Damit können unsere Kunden ihr Engagement für den Klimaschutz auch belegen.

Ist der klimaneutrale Containertransport auf dem gesamten Schienennetz der METRANS verfügbar?

Nein, aber auf einem Großteil des METRANS-Netzes. Derzeit ist HHLA Pure auf allen Verbindungen von und nach Hamburg, Bremerhaven und Koper verfügbar, weitere Relationen werden wir kurzfristig integrieren. Auch den Lkw-Vor- und -Nachlauf wollen wir schon sehr bald über HHLA Pure anbieten und unseren Kunden somit den klimaneutralen Transport auch für die letzte Meile ermöglichen.

Flächenschonung

Der Bananenumschlag am HHLA Frucht- und Kühlzentrum ist besonders platzsparend. (Foto)

Automatisiertes Hochregallager steigert die Flächeneffizienz im Bananenumschlag

Auf dem Hamburger Mehrzweckterminal O’Swaldkai, gelegen auf dem Kleinen Grasbrook südlich der Norderelbe, arbeitet sie: die größte deutsche Anlage für Fruchtumschlag. Jährlich schlägt das HHLA Frucht- und Kühl-Zentrum (HHLA Frucht) etwa 500.000 Tonnen Bananen und 80.000 Tonnen Äpfel, Ananas, Weintrauben, Zitrusfrüchte und Kartoffeln um.

Damit macht Hamburg seinem Namen als bedeutender Hafen für den Import von Früchten alle Ehre. Vor allem der Umschlag von Bananen hat, bedingt durch eine eigene Reiferei, einen besonderen Stellenwert.

Damit die importierten Südfrüchte frisch bleiben, darf beim Löschen aus dem Container die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Deshalb setzt man auf dem O’Swaldkai auf modernste Umschlag- und Flurfördertechnik. Diese befördert die Lebensmittel sofort in die klimatisierten Lagerhallen. Dort werden die Bananen und anderen Früchte zunächst eingelagert.

Neben einer der weltweit fortschrittlichsten Kühlhallen für Bananenumschlag mit einer Kapazität von 8.000 Paletten ist HHLA Frucht vor allem bei der flächeneffizienten Lagerung innovativ. Ein voll automatisiertes Hochregallager steigerte die Lagerkapazität um 66 % auf 16.300 m2. Somit können durch das automatisierte Hochregal auf gleicher Fläche über 3.000 zusätzliche Paletten mit Bananen gelagert werden.

Eine flächeneffiziente und damit nachhaltige Planung von Terminalprozessen ist eines der Kernanliegen der HHLA. So ist das voll automatisierte Hochregallager für den Bananenumschlag bei HHLA Frucht ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie „Balanced Logistics“, die unter anderem vorgibt, vorhandene Flächen möglichst effizient zu nutzen.

Mit diesem Ziel unterstützt die HHLA die Ressourcenstrategie der Europäischen Union, den zunehmenden Flächenverbrauch zu stoppen und den Übergang in eine Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Ein wichtiger Aspekt für einen Terminalbetreiber mitten in der Hansestadt Hamburg. Schließlich sind hier der nutzbare Raum und damit die Entwicklungsflächen begrenzt.

Klimaschutz und Energieeffizienz

25 % weniger Diesel verbrauchen die neuen Hybrid-Van-Carrier am CTT und CTB. (Foto)

Hybrid-Van-Carrier bewegen Container energiesparend über die Terminals

Sie prägen das Bild auf den Container Terminals Burchardkai (CTB) und Tollerort (CTT): hochbeinige Containertransporter, die Stahlboxen zwischen Schiff, Lager und Bahnhof hin- und herfahren. Im Hamburger Hafen heißen diese bemannten Portalhubwagen Van-Carrier (VC).

Ein herkömmlicher Diesel-Van-Carrier verbrennt rund 30 Liter Diesel in einer Betriebsstunde. Zur Senkung des Verbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen setzt die HHLA bei ihren VCs schon lange auf dieselelektrische Antriebe. Das reduzierte den Dieselverbrauch der Fahrzeuge um rund 30 %, also 9 Liter pro Betriebsstunde.

Um den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen noch weiter zu senken, testet die HHLA sogenannte Hybrid-Van-Carrier. Zwei dieser Hybrid-Van-Carrier fahren bereits seit 2019 testweise auf dem Container Terminal Tollerort (CTT). Ein weiterer Hybrid-VC absolvierte seine Teststunden auf dem Container Terminal Burchardkai (CTB). Durch die energiesparende Technik dieser batteriehybriden Van-Carrier sinkt der Dieselverbrauch um weitere 25 %.

Das Prinzip der Hybrid-Technik ist ganz einfach: Überschüssige Energie, die beispielsweise beim Bremsvorgang oder beim Senken der Lasten freigesetzt wird, speichert der VC in einer leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie. Im Fahrbetrieb nutzt der Hybrid-Van-Carrier diese Energie aus der Batterie. Dadurch wird der Dieselverbrauch deutlich reduziert.

Die HHLA und Konecranes, Hersteller der Hybrid-Van-Carrier, die auf dem CTT eingesetzt werden, verbindet eine langjährige Partnerschaft, die schon häufig Pionierarbeit bei der Einführung innovativer Containerumschlaglösungen leistete. Mit der neusten Generation der Hybrid-Van-Carrier zeigt sich, welches enorme Potenzial in der Weiterentwicklung der Van-Carrier steckt. In weniger als zwei Jahrzehnten wurde der Energieverbrauch halbiert.

Nach der erfolgreichen Testphase baut die HHLA die Flotte der Hybrid-Van-Carrier weiter aus und hat bereits 18 zusätzliche Hybrid-VCs geordert. Die ersten beiden sind seit Dezember 2020 auf dem CTT im Einsatz. Zwei weitere folgten zu Beginn des neuen Jahres. Die 14 übrigen Hybrid-VC liefert Konecranes in den darauffolgenden Monaten.

Umwelt- und Ressourcenschutz

Imker Stephan Iblher kümmert sich um die Hafenbienen am CTA. (Foto)

Die fleißigen Bienchen von Altenwerder

Interview mit Stephan Iblher, Imker an den Hamburger Containerterminals der HHLA

Stephan Iblher ist mit seiner Imkerei elbgelb in Hamburg zu Hause. Seine Bienenkörbe stehen an zwölf Orten in der Stadt. Zehn Völker leben am Container Terminal Altenwerder (CTA). Der Berufsimker ist stolz auf seinen am CTA gewonnenen Honig und freut sich über dieses echte Hamburger Produkt. Im Interview gibt Stephan Iblher einen Einblick in das ungewöhnliche Leben seiner Hafenbienen.

Wie lange sind Sie schon Imker, und wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?

Seit 14 Jahren. Eigentlich bin ich Tischlermeister. Als meine Frau und ich eine Familie gründeten, habe ich meine Tischlerei aber verkauft und mich um die Kinder gekümmert. Die Imkerei hat mich schon immer begeistert. Schon mein Opa war Imker, dem konnte ich als Kind über die Schulter schauen. Nachdem die Tischlerei verkauft war, habe ich selbst mit der Imkerei angefangen, zunächst als Hobby. Mittlerweile bin ich Vollerwerbsimker.

Was fasziniert Sie am meisten an der Arbeit mit den Bienen?

Ich finde Insekten generell spannend. Sie funktionieren komplett anders als Säugetiere. Die Arbeitsteilung. Die Selbstorganisation. Jede Biene weiß, was sie zu tun hat. Jede Biene hat ihren Platz, und jede Biene ist gleichwertig, egal wie schwerfällig oder fleißig sie ist. Durch die Bienen können wir die Natur verstehen und von ihr lernen. Das fasziniert mich einfach.

Wie kam es dazu, dass Ihre Bienen auf den Container Terminal Altenwerder gezogen sind?

Ich hatte einen Beitrag Ihres Nachhaltigkeitsbeauftragten Herrn Pietsch im HHLA-Mitarbeitermagazin „Wat loppt?“ gelesen. Die HHLA wollte mit der Ansiedlung der Bienen die Biodiversität im Hamburger Hafen fördern. Daraufhin habe ich mich gemeldet. Das ist bereits fünf Jahre her.

Stören sich die Bienen nicht an dieser ungewöhnlichen Umgebung?

Nein. Für die Bienen ist es keine ungewöhnliche Umgebung, es ist ihr Zuhause. Genau wie der Mensch sind Bienen sehr anpassungsfähig. Wenn es sie stören würde, würden sie im Zweifel ausziehen.

Wie groß ist das Bienenvolk am CTA? Und wie viele Völker versorgen Sie insgesamt in Hamburg?

Oft ist in einer Kiste ein Volk, manchmal gibt es auch Doppelvölker. Am CTA ist in jedem Bienenstock ein Volk. Hier leben also zehn Völker. Die Größe eines Bienenvolkes hängt dabei von der Jahreszeit ab. Im Winter sind es bis zu 15.000 und im Sommer bis zu 50.000 Bienen je Volk. Das heißt, im Sommer summen am CTA bis zu 500.000 Bienen zwischen den Containern.

Wie viele ich insgesamt habe? Na ja, darüber spricht ein Imker nicht. Auch weil es unterschiedliche Zählmethoden gibt, sodass die Zahl wenig aussagt. Vor allem spreche ich nicht über die Standorte, weil Bienenstöcke nicht selten geklaut oder zerstört werden. Hier am CTA sind meine Bienen allerdings absolut sicher. Das hier ist ein überwachter Sicherheitsbereich. Da kann nichts passieren.

Bis zu 500.000 Bienen, da wurden Sie sicher schon oft gestochen, oder? Und was hilft am besten gegen einen Bienenstich?

Diese Frage bekomme ich immer gestellt. Tatsächlich werde ich oft gestochen. Gerade heute Morgen noch hat mich eine Biene auf dem Handrücken erwischt. Dadurch habe ich aber immer eine kleine Dosis Bienengift im Körper. Das soll auch gegen Rheuma helfen. Ich bekomme also nie Rheuma. Das Gift einer Biene wirkt immer sofort auf den Körper, unmittelbar nach dem Stich. Ich kann damit ganz gut umgehen.

Und wer mich fragt, was am besten gegen einen Bienenstich hilft, dem sag ich immer: Am besten hilft, nicht zu den Bienen zu gehen.

Wie alt können Bienen werden?

Das ist sehr unterschiedlich. Das Bienenvolk besteht aus der Stockmutter, die auch Königin genannt wird. Sie kann bis zu fünf Jahre alt werden und ist für die Reproduktion verantwortlich. Dabei legt sie das Doppelte ihres Eigengewichts an Eiern ab. Dann gibt es den Drohnen, das männliche Tier bei den Bienen. Dieser lebt nur während der Schwarmzeit von etwa April bis August. Drohnen können übrigens nicht stechen. Und dann gibt es noch die Arbeiterinnen, die leben gerade mal fünf bis sechs Wochen.

Wie ernähren sich Bienen eigentlich im Winter?

Der Bienenstock besteht aus verschiedenen Bereichen. Im oberen Bereich finden wir den Honigraum, der auch geerntet wird. Im unteren Bereich liegt der Brutraum, der wie der Name schon verrät, für die Brut dient, aber auch als Vorratsraum für den Winter. Außerdem produzieren die Bienen auch nach der letzten Ernte noch Honig, beispielsweise von Clematis oder Löwenzahn. Diesen Honig nehme ich ihnen dann aber nicht mehr weg. Zusätzlich gebe ich ihnen Zuckerwasser. Für den Winter brauchen Bienen etwa ein Glas Honig pro Monat.

Wie lange dauert es, bis aus Pollen Honig wird?

Aus Pollen wird gar kein Honig, sondern aus dem Nektar. Die Pollen werden beim Fliegen von Pflanze zu Pflanze übertragen und dadurch die Blüten bestäubt. Die Bienen saugen den Nektar der Blüten auf, reichern ihn mit Enzymen an und legen ihn dann in die Bienenwaben im Bienenstock. Der Honig entsteht nach zwei bis drei Wochen.

Wo sammeln die Bienen am CTA ihren Nektar, zwischen den Containern wachsen ja keine Blumen?

Auf dem Kai selbst werden die Bienen wohl nur selten sammeln, vielleicht ein bisschen Löwenzahn. Im Frühjahr sammeln sie im Wesentlichen in den Obstgärten in Moorburg und in Altenwerder. Im Sommer sammeln sie die Linden der Umgebung ab, auch wieder vermehrt im Ortskern von Moorburg. Außerdem gibt es im Umkreis des CTA einige Brachen und Renaturierungsflächen, auf denen die Bienen Faulbäume sowie Himbeer- und Brombeersträucher finden.

Schmeckt der HHLA-Honig Hafengold nach Hafen? Wie beschreiben Sie den Geschmack des HHLA-Honigs?

Der Geschmack von Honig ist jedes Jahr anders und hängt stark von der Sonneneinstrahlung und Temperatur ab. Der Klimawandel und die milderen Winter führen dazu, dass Honig eine etwas harzige und karamellige Note erhält. Durch Löwenzahn kommen außerdem florale und fruchtige Noten hinzu. Das Hafengold der HHLA hat genau diese fruchtige Note.

Wie oft im Jahr können Sie Ihren Honig ernten? Und wovon hängt ein gutes Honigjahr ab?

In der Regel kann ich ein- bis zweimal im Jahr ernten: im Frühjahr und im Sommer. Das hängt natürlich stark vom Wetter ab. Wenn das Frühjahr schlecht ist, belasse ich es bei der Sommerernte und stelle einen Ganzjahreshonig her.

Dabei schleudern wir unseren Lagenhonig. Eine Lage ist der Standort und da unsere Standorte von unterschiedlichen Pflanzen geprägt sind, ist der Lagenhonig immer multifloral. Genau wie das Hafengold, das wir am CTA gewinnen. Die unterschiedlichen Lagen machen den Hamburger Lagenhonig sehr abwechslungsreich und immer wieder spannend. Es gibt kein anderes Lebensmittel, das den lokalen Geschmack der Hansestadt so authentisch abbildet.

Häufig liest man vom Bienensterben. Wie sehen Sie die Situation in Hamburg?

Das werde ich immer wieder gefragt. Das Bienensterben ist da! Den Menschen ist meist gar nicht bewusst, dass 75 % der Lebewesen auf unserem Planeten Insekten sind. Menschen empfinden Bienen und Insekten oft als störend, dabei sind es eigentlich die Menschen, die die Insekten stören. Uns sollte bewusst sein, dass wir die Bienen zum Leben brauchen, sie uns aber nicht.

Was kann man Gutes auf seinem eigenen Balkon oder im Garten für Bienen tun?

Trachtpflanzen sind gut für die Bienen. Das sind Pflanzen, die besonders reichhaltig an Pollen und Nektar sind, wie Raps, Lavendel, Kornblumen oder Sonnenblumen. Aber auch über Kräuter wie Thymian, Salbei und Zitronenmelisse freuen sich die Bienen. Wer in seinem Garten einen Wildwuchs entstehen lässt, schafft einen besonders wertvollen Raum für Bienen und bietet ihnen richtige Kuschelecken.

Gesundheits- und Arbeitsschutz

Dank der Disziplin der Mitarbeiter- innen und Mitarbeiter kann die HHLA die Aufrechterhaltung des Betriebes gewährleisten. (Foto)

Informiert und geschützt durch die Pandemie

Der Gesundheits- und Arbeitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat bei der HHLA einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2020 stellte die Coronavirus-Pandemie das Unternehmen dennoch vor eine beispiellose Herausforderung. Diese meisterte die HHLA dank frühzeitig entschlossen umgesetzter und breit kommunizierter Schutzmaßnahmen.

Als Teil der systemkritischen Infrastruktur leistet die HHLA einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands und Europas. Um diesen Auftrag jederzeit zuverlässig erfüllen zu können, galt es ungeachtet der zur Eindämmung der Coronavirus-Infektion verhängten Einschränkungen durch die Behörden, den Betrieb der HHLA-Anlagen und des Intermodalnetzwerks aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Beschäftigten zu schützen. Dank des schnellen und entschiedenen Handelns durch den Vorstand zu Beginn der Pandemie und dank der Disziplin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde die HHLA ihrer Verantwortung gegenüber Verbrauchern und Unternehmen jederzeit gerecht. Ausschlaggebend dafür war ein auf die unterschiedlichen Situationen reagierendes konzernweites Krisenmanagement. Bereits als das ganze Ausmaß der Pandemie noch gar nicht absehbar war, wurde ein Arbeitsstab unter Vorsitz der Vorstandsvorsitzenden eingesetzt. Diesem gehörten alle Vorstände, wesentliche für den Betrieb zuständige Führungskräfte und die beiden Betriebsärzte an. Zunächst täglich, später einmal wöchentlich, analysierte das Gremium die Lage und entschied, welche Maßnahmen daraus für das Unternehmen abzuleiten waren. Großes Augenmerk wurde auf eine kontinuierliche Information der Beschäftigten gelegt. So informierte der Arbeitsstab bereits kurz nach Ausbruch die Führungskräfte per Newsletter und die Beschäftigten über die vorhandenen Kanäle der internen Kommunikation wie Intranet und HHLA-Team-App. Zudem beantwortete er Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über eine eigens eingerichtete Mail-Adresse gestellt werden konnten. Die Betriebsärzte berieten darüber hinaus vor Ort, wie Hygiene- und Abstandsregeln wirkungsvoll umgesetzt werden können. Durch eine umfassende und vor allem regelmäßige Information konnten Ängste und Unsicherheiten in der Belegschaft abgebaut werden. Diese waren zu Beginn der Pandemie beispielsweise im Zusammenhang mit der Abfertigung von Schiffen aus China entstanden, als unklar war, inwieweit HHLA-Beschäftigte gefährdet sind, wenn sie in Kontakt mit der Schiffsbesatzung oder den Containern kommen.

Um einen umfassenden Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Betriebs zu gewährleisten, wurden Arbeitsabläufe und Schichtübergaben verändert sowie alle Bereiche des Unternehmens betreffende Abstands- und Hygienemaßnahmen umgesetzt. Rechtliche Vorschriften wurden dabei teilweise vor ihrem Inkrafttreten angewendet. Beispielsweise wurde eine Ausbreitung des Virus dadurch eingedämmt, dass sich Beschäftigte, die sich in Risikogebieten aufgehalten hatten oder in deren persönlichem Umfeld sich jemand infiziert hatte, vorsorglich in Quarantäne begaben – auch ohne behördliche Anordnung. Für die Akzeptanz und Befolgung der Schutzmaßnahmen war wichtig, dass diese der Belegschaft erklärt und vermittelt wurden. Eine besondere Herausforderung in einem 24/7-Betrieb mit vielen Beschäftigten im gewerblichen Bereich.

Die vom Arbeitsstab Coronaschutz veröffentlichten Informationen wurden daher nicht nur über das Intranet, sondern auch über die HHLA-Team-App verbreitet, die auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne PC-Arbeitsplatz auf ihren Smartphones lesen können. Beschäftigte, die sich im Home-Office befanden, wurden über einen Infokanal in Microsoft Teams informiert. Dieses Tool wurde von der HHLA-IT zu Beginn der Pandemie binnen weniger Tage von 350 auf etwa 2.000 Anwender ausgerollt. Um sicherzustellen, dass die Abstands- und Hygienemaßnahmen auch bei längerer Dauer der Pandemie beachtet werden, wurden Formate entwickelt, die eine hohe Aufmerksamkeit garantierten. So beteiligten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per Selfie-Video an der HHLA-Sommeraktion „Mit Abstand Abstand gewinnen“. Dabei erzählten sie, wie sie unter Wahrung der Sicherheitsvorkehrungen den dringend benötigten Abstand im Urlaub oder in der Freizeit gewinnen.

Dass sie sich ihrer Verantwortung in schwierigen Zeiten bewusst sind, demonstrierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Containerterminals mit einer Fotoaktion. Die dabei entstandenen Bilder wurden unter dem Hashtag #WirVersorgenDeutschland gepostet.

Arbeitswelt

Das MBA-Programm „Leadership and Supply Chain Management” stärkt die Führungskompetenzen der HHLA-Talente. (Foto)

Ein Studium für Zukunftsgestalter

Automatisierung, Digitalisierung, interkulturelle Komplexität und ein wachsender Wettbewerbsdruck erfordern von der HHLA neue Lösungen. Der Anspruch des Unternehmens ist es, für diese immer komplexer werdenden Fragestellungen auch zukünftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, die darauf die richtigen Antworten geben.

Um diese Fähigkeiten bei HHLA-Talenten zu fördern, entwickelte das Unternehmen gemeinsam mit der Kühne Logistics University (KLU) einen berufsbegleitenden englischsprachigen Master-Studiengang: Das KLU-Programm „Leadership and Supply Chain Management“ wurde speziell auf die firmenspezifischen, strategischen und kulturellen Herausforderungen des Konzerns zugeschnitten und wendet sich exklusiv an HHLA-Beschäftigte im In- und Ausland.

Innerhalb von 17 Monaten absolvieren die Teilnehmenden berufsbegleitend den Abschluss Master of Business Administration (MBA). Während der ersten 13 Monate wird das intensive Selbststudium monatlich durch ein viertägiges Blockseminar vertieft. Außerdem beinhaltet das Programm zwei einwöchige Auslandsaufenthalte, welche 2020 aufgrund der Pandemie verschoben wurden: An der Tongji-Universität im chinesischen Shanghai geht es um den nachhaltigen Betrieb von Lieferketten, an der Ohio State University in den USA um wertschaffendes Lieferketten-Management.

Auf dem Studienplan stehen neben praxisrelevanten Themen wie digitaler Transformation und nachhaltiger Wertschöpfung vor allem die Stärkung der interkulturellen Kompetenzen, das Erlangen eines modernen Führungsverständnisses, die konstruktive Gestaltung von Veränderungsprozessen und die Unterstützung des bei der HHLA eingeleiteten Kulturwandels.

Das MBA-Programm startete erstmals im April 2020 mit zwölf Studierenden. Sechs Mitarbeiterinnen und sechs Mitarbeiter aus insgesamt drei Ländern und unterschiedlichsten Bereichen der Holding nehmen an dem Programm teil. Der hohe Frauenanteil von 50 % an diesem Programm steht exemplarisch für die strategische Personalpolitik.

HHLA hat den Anspruch, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, die auf die immer komplexer werdenden Fragen auch zukünftig die richtigen Antworten geben.

Julia Metslov, Master-Studentin und Leiterin des Kundendienstes bei HHLA TK Estonia, ist von dem Studienprogramm überzeugt: „Ich leite seit September 2019 den Kundendienst der estnischen HHLA-Tochter. Durch die Teilnahme an dem MBA-Programm mit seinem starken Fokus auf moderne Führung möchte ich für mein Team eine besonders gute Vorgesetzte werden und unsere Arbeitsprozesse verbessern.“

Der Corporate-Master-Studiengang ist ein wichtiger Baustein der HHLA-Strategie, gezielt das Wissen und die Fähigkeiten der Beschäftigten zu fördern. Dafür investierte die HHLA im Jahr 2020 allein am Standort Hamburg 5,3 Millionen Euro in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Gesellschaftliches Engagement

HHLA-Auszubildende belieferten Kinder während des Lockdowns mit einer warmen Mahlzeit. (Foto)

HHLA-Azubis unterstützen Hamburger Mittagsrakete

Logistische Abläufe der besonderen Art haben HHLA-Azubis während eines freiwilligen Hilfseinsatzes im Frühjahr begleitet: Sie haben fertig zubereitetes Essen zu bedürftigen Hamburger Kindern ausgefahren. Denn nach der Schließung der Kitas und Schulen aufgrund der Coronapandemie fehlte den Minderjährigen nicht nur der Ort zum Lernen und Spielen mit Freunden, sondern häufig auch täglich eine warme Mahlzeit. Daher lieferte der gemeinnützige Verein Mittagsrakete von der Ausnahmesituation besonders betroffenen Kindern ein gesundes Mittagessen nach Hause.

Insgesamt konnten während des harten Lockdowns im Frühjahr 2.000 Kinder von diesem vorübergehenden Hilfsprogramm profitieren. Diese zu Hause zu beliefern, war eine enorme logistische Herausforderung für das Hilfsprojekt. Die Unterstützung durch die angehenden Fachkräfte für Hafenlogistik der HHLA war deshalb sehr willkommen.

Durch das Engagement des Vereins Mittagsrakete und der freiwilligen Helferinnen und Helfer konnte kurzfristig ein Hilfsprogramm umgesetzt werden, bis staatliche Mittel für die Essensversorgung auch außerhalb der Schulen und Kitas freigegeben waren. Damit übernahm das Projekt eine wichtige Aufgabe in der Übergangszeit, wobei alle Helferinnen und Helfer insgesamt 42.000 Mittagessen ausgefahren haben.

„Ich habe gerne geholfen“, sagt Daniel Mücke von der HHLA. „Denn ich wurde dazu erzogen, Schwächere zu unterstützen.“ Gemeinsam mit Jannis Haase bildete Mücke das erste HHLA-Team, das den Verein Mittagsrakete unterstützte. Die beiden angehenden Fachkräfte für Hafenlogistik brachten Essen zu Kindern in Wandsbek. Rund 20 Familien fuhren sie während einer Tour an – natürlich unter strenger Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln. Das Essen wurde dabei aus Sicherheitsgründen vor der Wohnungstür platziert. Auch wenn sich die Auszubildenden nach dem Klingeln einige Schritte von den Wohnungstüren entfernten, konnten sie die Dankbarkeit spüren. Insgesamt unterstützten vier HHLA-Teams das spendenfinanzierte Projekt und fuhren während des Lockdowns Essen aus. Sie nahmen bei ihren Besuchen auch wahr, in welch prekären Verhältnissen viele Familien leben. „Da wird einem bewusst, wie gut es uns eigentlich geht und dass wir uns häufig mit Luxusproblemen rumschlagen“, sagt Mücke.

Für die Unterstützung der Mittagsrakete haben sich viele HHLA-Auszubildende freiwillig gemeldet. Der Ausbildungsleiter teilte dabei immer nur Freiwillige ein, die zu der Zeit eigentlich einen praktischen Ausbildungsblock im Unternehmen gehabt hätten und die nicht kurz vor der Abschlussprüfung standen. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen wurde die Ausbildung auf den Anlagen zeitweise fast vollständig eingestellt. Zum Heimstudium bekamen die Nachwuchskräfte zwar Lernmaterialien der Berufsschule und der HHLA-Ausbilder mit nach Hause, doch viele hatten nebenher Zeit für das Ehrenamt. Die HHLA freute sich sehr über das freiwillige Engagement ihrer Auszubildenden, denn das Projekt verbindet soziales Engagement mit Logistikkompetenz und fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Werte, welche die HHLA auch im Rahmen ihrer Ausbildung vermitteln will.

Geschäftspartner

Thomas Lütje, Direktor Vertrieb (Foto)

„Für die HHLA nimmt die Bedeutung des Binnenschiffs kontinuierlich zu.“

Interview mit Thomas Lütje, Direktor Vertrieb

Herr Lütje, als Direktor zuständig für den Vertrieb, tragen Sie zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der HHLA bei. Im Jahr 2020 wurden in diesem Zusammenhang strategische Partnerschaften mit verschiedenen Binnenhäfen und anderen Partnern geschlossen. Mit welchen Häfen kooperiert die HHLA neuerdings und welches Ziel verfolgen diese Partnerschaften?

Das ist richtig! Bisher haben wir strategische Partnerschaften zur Förderung der Binnenschifffahrt und Nutzung der Binnenhäfen mit den Häfen Braunschweig und Brunsbüttel einschließlich der dort ansässigen Spedition Kruse geschlossen sowie über die Reederei Modal3 außerdem mit den Häfen Haldensleben und Fallersleben.

Ziel ist es, diesen umweltfreundlichen, effizienten und sicheren Verkehrsträger gemeinsam stärker in das Bewusstsein der verladenden Industrie zu rücken. Damit wollen wir dazu beitragen, dass mehr Container von der Straße auf das Binnenschiff verlagert und verkehrsbedingte CO2-Emissionen reduziert werden.

Welche Bedeutung hat das Verkehrssystem Binnenhafen – Binnenschiff – Wasserstraße für die HHLA und welche Vorteile ergeben sich durch den Ausbau für die Umwelt?

Dieses Verkehrssystem ist bereits ab relativ kurzen Distanzen klimaschonender, da es auf den einzelnen Container bezogen deutlich weniger Energie verbraucht.

Das Verlagern der Containertransporte von der Straße auf die Wasserstraße führt außerdem zu einer Entlastung der schon jetzt stark frequentierten Straßensysteme.Für die HHLA nimmt die Bedeutung des Binnenschiffs kontinuierlich zu, nicht zuletzt, weil wir aktiv Kooperationen rund um den Ausbau von Binnenschiffstransporten gestalten.

Wie sollen die Potenziale zur Förderung der Binnenschifffahrt durch die neuen Partnerschaften erschlossen werden?

Wir wollen vor allem auf die Binnenschifffahrt aufmerksam machen und gemeinsam mit den Partnern neue Transportkonzepte für die verlandende Wirtschaft entwickeln. 2021 werden wir – und dann hoffentlich nicht nur per Videokonferenz – Informationsveranstaltungen durchführen, damit die Verladerschaft das System Binnenhafen – Binnenschiff – Wasserstraße noch stärker als attraktive Transportalternative wahrnimmt.

Wir wollen dazu beitragen, dass mehr Container von der Straße auf das Binnenschiff verlagert und verkehrsbedingte CO2-Emissionen reduziert werden.

Neben dem ökologischen Vorteil, welchen Nutzen bietet das Binnenschiff dem Kunden?

In den Jahren 2018 und 2019 gab es einen erheblichen Mangel an Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern. Fachmedien sprachen von 60.000 bis 70.000 Truckern, die dem System fehlten. Auf der Straße kann eine Person zwei 20-Fuß-Container per Lkw transportieren. Auf der Wasserstraße kann ein Kapitän ein Vielfaches der Container mit dem Binnenschiff bewegen. Da liegt der Vorteil auf der Hand.

Für die reibungslose Abwicklung der Binnenschiffe im Hafen sorgt zudem das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center, an dem die HHLA mehrheitlich beteiligt ist. Das HVCC hat eine digitale Plattform eigens für Binnenschiffe entwickelt, über die Schiffsanläufe, Rundläufe im Hafen sowie die Liegeplatzvergabe und Terminalabfertigung digital und zentral koordiniert werden.

Wirkt sich das auch auf die Nachfrage aus? Wie hat sich das Containervolumen, das den Hamburger Hafen per Binnenschiff erreicht oder verlässt, in den vergangenen Jahren verändert?

Allerdings! Das Volumen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das Binnenschiff ist der prozentual am stärksten gewachsene Verkehrsträger. Die Transportmengen konnten 2020 zwar pandemiebedingt nicht an die Volumina der Vorjahre anknüpfen. Wir gehen jedoch davon aus, dass nach der Pandemie die Nachfrage nach Binnenschiffstransporten wieder zunehmen wird.

Plant die HHLA weitere strategische Partnerschaften mit deutschen Binnenhäfen?

Ja, das tun wir. Aktuell führen wir weitere Gespräche mit potenziellen Partnern.

Wertschöpfung und Innovation

Bahnterminal für Kombinierte Verkehre in Prag. (Foto)

Digitales Buchungsportal Modility verlagert Transporte von der Straße auf die Schiene

Freie Transportkapazitäten für Kombinierte Verkehre (KV) finden, planen und direkt buchen: Mit dem Buchungs- und Vermittlungsportal Modility ist das ganz leicht möglich. Initiiert durch die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geht das Corporate Spin-off Modility, das in Kooperation mit zwölf Entwicklungspartnern aus der Transport- und Logistikbranche realisiert wird, Anfang 2021 in die Pilotphase.

Ziel von Modility ist es, einen digitalen Knotenpunkt für Kombinierte Verkehre zu schaffen, der die Transportströme der Zukunft mitgestaltet und den Einstieg in klimafreundliche KV-Transporte fördert. Der einfache Zugang zu intermodalen Transporten soll dazu beitragen, dass mehr Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagert werden und die Kombinierten Verkehre als umweltfreundliches Verkehrssystem gestärkt wird.

Mit Modility ist es gelungen, die Komplexität der Kombinierten Verkehre in einem anbieterneutralen Portal mit übersichtlichen Funktionalitäten abzubilden. Spediteure können sich über verfügbare KV-Verbindungen und KV-Kapazitäten informieren und diese direkt planen und buchen. Mit dem einfachen Zugang zu Transportalternativen erhalten sie die Möglichkeit, flexibel auf schwankende Ladungsmengen und kurzfristige Anfragen zu reagieren. Die Buchungsabwicklung erfolgt über eine intuitive Benutzeroberfläche nach dem Vorbild von bewährten Buchungsportalen im B2C-Bereich. Die klimafreundlichen KV-Transporte werden somit auch für Unternehmen ohne KV-Erfahrung zugänglich.

Das digitale Buchungsportal Modility ist dabei eine Lösung, die aus dem Markt heraus entwickelt wurde. Die beteiligten Entwicklungspartner bilden einen Querschnitt der KV-Akteure ab, sodass die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen des Marktes von Beginn an Berücksichtigung finden konnten. Bereits vor Markteinführung wurde die Buchung erster Kombinierter Verkehre mit Entwicklungspartnern und Pilotkunden über das Portal getestet. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wird Modility gemeinsam bedarfsgerecht weiterentwickelt und der Funktionsumfang kontinuierlich ausgebaut.

Die HHLA sieht weiteres Potenzial darin, zusätzliche Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern, und trägt mit ihrem Engagement dazu bei, transportbedingte CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die HHLA versteht Kooperationen mit starken Partnern als elementaren Schlüssel, um klimarelevante Veränderungen in der Branche zu erreichen, und zeigt mit Modility, dass die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und Klimaschutz Hand in Hand gehen können.