Brief an die Aktionäre

Angela Titzrath – Vorstandsvorsitzende (Foto)
Angela TitzrathVorstandsvorsitzende

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Weltwirtschaft befindet sich zur Jahresmitte weiter im Aufschwung. Die für das Geschäft der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wichtigen Volkswirtschaften China und Russland entwickeln sich positiv, und auch Deutschland bleibt trotz anhaltend unsicherer internationaler Rahmenbedingungen auf Wachstumskurs. Dem Welthandel wird inzwischen eine Zuwachsrate von 4 Prozent für das Jahr 2017 prognostiziert. Damit würde er nach drei Jahren erstmals wieder stärker zulegen als das Welt-Bruttoinlandsprodukt. Die HHLA profitierte im ersten Halbjahr von diesen Entwicklungen. Nicht zuletzt, weil wir uns für diesen Aufschwung durch gezielte Investitionen in unsere Anlagen rechtzeitig aufgestellt haben.

Die Konzernumsätze der HHLA stiegen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 9 Prozent auf 622,8 Mio. €. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um rund 48 Prozent auf 98,8 Mio. € zu. Verantwortlich für die starke Ergebnissteigerung ist im Wesentlichen eine mengenbedingte Ergebnisverbesserung im Segment Container. Zu berücksichtigen ist aber auch, dass im Vorjahresergebnis ein Einmalaufwand von knapp 15 Mio. € für die inzwischen erfolgreich abgeschlossene Restrukturierung im Bereich der Projekt- und Kontraktlogistik enthalten ist. Das für unsere Aktionäre relevante Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter konnten wir von 25,8 Mio. € auf 52,6 Mio. € steigern. Erfreulicherweise hat sich auch der Kurs der HHLA-Aktie nach oben entwickelt und verzeichnete im Berichtszeitraum einen Zugewinn von 8 Prozent.

Über diese Ergebnisse dürften sich nicht nur unsere Aktionäre freuen, wir verbreitern damit auch das solide Fundament, auf dem das Unternehmen steht. So schaffen wir beste Voraussetzungen, um künftig neue Wege einzuschlagen und die Gestaltungskraft und Zukunftsfähigkeit der HHLA weiter zu stärken.

Die tragenden Säulen des gegenwärtigen Erfolges sind die Segmente Container und Intermodal. Den Umschlag der Containerterminals konnten wir im Halbjahresvergleich um knapp 12 Prozent auf rund 3,6 Mio. Standardcontainer (TEU) steigern. Mehr Asienverkehre und gesteigerte Zubringerdienste mit den Ostseehäfen trugen zu diesem Mengenwachstum bei. Dabei profitieren wir auch von der Neuordnung der Liniendienste. Wir konnten die neu gebildeten Allianzen von der Qualität unserer Anlagen und Dienstleistungen überzeugen. 12 Liniendienste laufen die Hamburger Terminals der HHLA derzeit an und bescheren dem Konzern Marktanteilsgewinne im Hafen der Hansestadt.

Die Intermodaltöchter der HHLA konnten ihre im Vergleichszeitraum schon starken Mengen erneut steigern. Der Containertransport legte um gut 7 Prozent auf 744 Tsd. TEU zu. Sowohl die Bahngesellschaften als auch die Lkw-Tochter der HHLA trugen zu dieser Entwicklung bei. Im Juni haben wir ein neues Hub-Terminal in Budapest eröffnet. Davon erhoffen wir uns weitere Wachstumsimpulse in einem umkämpften Markt. Um unsere führende Position weiter zu stärken, integrieren wir die Aktivitäten der POLZUG bis Anfang 2018 in die Organisation der METRANS. Wir übertragen so unser Erfolgsmodell METRANS auf den polnischen Markt und partizipieren an den Wachstumsmöglichkeiten in Polen.

Die neu gebildeten Allianzen konnten wir von der Qualität unserer Anlagen und Dienstleistungen überzeugen. 12 Liniendienste laufen die Hamburger Terminals der HHLA heute an und bescheren dem Konzern Marktanteilsgewinne im Hafen der Hansestadt.

Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung im Segment Container und der anhaltend erfreulichen Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung konkretisiert der Vorstand der HHLA seine Prognose für das Geschäftsjahr 2017. Auf Konzernebene erwarten wir nun ein Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 150 bis 170 Mio. € inklusive eines Einmalaufwands für einen Organisationsumbau im Segment Container.

Ungeachtet der erfreulichen Halbjahreszahlen und der positiven Konjunkturprognosen bleiben wir realistisch. Bedingt durch politische Unwägbarkeiten mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft können heutige Planungen schnell Makulatur werden. Auch ist der Zeithorizont für die dringend notwendige Fahrrinnenanpassung der Elbe weiterhin offen. Den zu Jahresbeginn eingeschlagenen Weg verfolgen wir konsequent weiter: Konsolidierung und Ausbau des Kerngeschäfts der HHLA sowie Entwicklung neuer strategischer Optionen. So werden wir den laufenden Geschäftsentwicklungsprozess in diesem Jahr wie geplant abschließen. Ich freue mich schon jetzt darauf, Ihnen dazu demnächst mehr berichten zu können.

Ihre

Angela Titzrath – Vorstandsvorsitzende (Unterschrift)

Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende